Der Bremer Umsonstfahrtag

Die Alternative zu immer mehr Autoverkehr heißt öffentlicher Verkehr sowohl im Nahbereich als auch im Fernverkehr. Und zwar öffentlicher Verkehr, den sich alle leisten können. Denn Mobilität ist für uns nicht nur Zwang, sondern auch ein Grundrecht, das ausnahmslos allen Menschen zusteht.
Bisher ist wenig bis gar nichts in dieser Richtung passiert. Da den politisch Verantwortlichen im Zeichen der „Krise“ nichts anderes einfällt, als weiter die Autoindustrie zu päppeln, ist es an der Zeit, eigene Akzente zu setzen. Jede/r kann etwas gegen den Klimawandel unternehmen. Dabei wird es nicht ausreichen, nur den eigenen Lebensstil zu optimieren. Wenn wir nicht gleichzeitig versuchen, den unmittelbar Verantwortlichen, den Nutznießern und Profiteuren des „Weiter so“, das Heft aus der Hand zu nehmen, werden individuelle Handlungsmöglichkeiten äußerst beschränkt bleiben.
In diesem Sinne laden wir ein zum „2. Bremer Umsonstfahrtag“. Am 21. November 2009 werden wir alle Busse und Bahnen in Bremen kostenfrei benutzen.

Der Umsonstfahrtag soll ein Zeichen setzen für öffentlichen Verkehr, den sich Alle leisten können.

Er soll anprangern, dass ausgerechnet die Preise für den öffentlichen Verkehr, insbesondere den Nahverkehr, in den letzten Jahren überdurchschnittlich stark gestiegen sind.

Er soll ein Symbol sein für eine andere Verkehrspolitik, weg von der Automobilität hin zu einem menschen- und umweltfreundlicheren Verkehrssystem.

Und er soll zeigen, dass wir ausgetretene Pfade verlassen müssen, um endlich auf den Klimawandel zu reagieren.

Und wie wird das praktisch aussehen?
Wie funktioniert der Umsonstfahrtag eigentlich? Ab 11.00 Uhr wird es auf dem Bahnhofsvorplatz einen Infopunkt geben. Dort könnt ihr euch erstens in 5er, 10er oder 20er Gruppen zusammenschließen, um sodann eine Straßenbahn oder einen Bus eurer Wahl umsonst zu besteigen. Zweitens gibt es an den Infopunkten diverse Flugblätter und anderes Infomaterial, welche ihr in den öffentlichen Verkehrsmitteln verteilen und worüber ihr mit den übrigen Fahrgästen diskutieren könnt. Drittens zirkulieren am Infopunkt Tips & aktuelle Infos, auch dazu, was sonst noch möglich ist: Zum Beispiel Kontrolleure suchen und begleiten („catch the catcher“).

Um 13 Uhr wird es dann auf dem Bahnhofsvorplatz eine Demonstration unter dem Motto 'Für ein ganz anderes Klima – hier und anderswo !' starten.


Im Übrigen wird der EA (eine Art Notfallnummer) zwischen 11 und 17 Uhr erreichbar sein. Sollte es im Zuge des Umsonstfahrtages zu erhöhten Beförderungsgebühren oder gar Strafverfahren kommen, werden wir damit – wie sonst auch – kollektiv und solidarisch umgehen. Es gibt allerdings keinen Topf, aus dem lauter 40-Euro-Tickets beglichen werden könnten! Und noch etwas: Wenn ihr beim Einsteigen gegenüber dem bzw. der FahrerIn unmissverständlich darauf hinweist, dass ihr umsonst fahrt, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass ihr später nicht wegen so genannter Beförderungserschleichung belangt werden könnt (aber das müsst ihr selbst entscheiden, ob ihr das wollt).