2. Bremer Umsonstfahrtag

Für ein ganz anderes Klima – von Bremen nach Kopenhagen

Im Dezember findet in Kopenhagen ein internationaler „Klimagipfel“ statt, um ein Kyoto Nachfolgeabkommen für den Klimaschutz zu beschließen. Offizielles Ziel sind Vereinbarungen, die zu einer Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen führen sollen. Allerdings sind die Aussichten, dass ein Abkommen zustande kommt, alles andere als rosig. Da das kapitalistische Dogma vom ewigen Wirtschaftswachstum nicht in Frage gestellt werden soll, geht es hinter den Kulissen weniger um Klimaschutz als vielmehr um Macht, Märkte und technologischen Vorsprung. Schuld daran sind nicht zuletzt die Industriestaaten. Sie sind zwar hauptverantwortlich für den Ausstoß von Treibhausgasen in den letzten 200 Jahren, weigern sich aber in Vorleistung zu treten und verbindliche Zusagen zu machen. Wir sind der Auffassung, dass genau dies geschehen müsste. Einerseits indem ohne Vorbedingungen Maßnahmen zur Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen ergriffen werden, andererseits indem Schadensersatz geleistet wird gegenüber denjenigen, die den Klimawandel nicht verursacht haben, aber von seinen Auswirkungen am stärksten betroffen sind.

Das Ziel, die mit der Freisetzung von Treibhausgasen verbundene Erderwärmung auf zumindest 2°C zu begrenzen, erfordert in den Industriestaaten eine enorme Reduzierung des CO2 Ausstoßes. Dies kann nur gelingen, wenn in allen gesellschaftlichen Bereichen ein radikaler Umbruch stattfindet. Davon ist auch der Verkehrssektor betroffen, der gegenwärtig mit ca. 20% zum CO2 Ausstoß beiträgt. Die Lösung des Problems kann aus unserer Sicht nur lauten: deutlich weniger Auto, wesentlich mehr öffentlicher Verkehr, und zwar sowohl im Nahbereich als auch im Fernverkehr. Hierbei geht es um öffentlichen Verkehr, den sich alle leisten können. Denn Mobilität ist für uns ein Recht, das ausnahmslos allen Menschen zustehen sollte.

Aus diesen Gründen hatten wir im Mai zu einem „Bremer Umsonstfahrtag“ aufgerufen. Der bevorstehende Klimagipfel in Kopenhagen ist aus unserer Sicht der richtige Anlass für einen zweiten Umsonstfahrtag in Bremen. Er soll eine Diskussion darüber anstoßen, wie Mobilität angesichts des Klimawandels sozial gerecht organisiert werden kann. Und er soll deutlich machen, dass viele gute Gründe für einen kostenlosen öffentlichen Verkehr sprechen.

Es gibt Städte und Gemeinden, die auf kostenlosen Nahverkehr setzen. Gleichzeitig existieren Konzepte, wie kostenloser oder verbilligter öffentlicher Verkehr zu finanzieren wäre. Es ist aus unserer Sicht völlig falsch, in und um Bremen weitere Straßenbaugroßprojekte durchzuziehen, am gegenwärtigen Verkehrskonzept insgesamt wenig zu ändern und der BSAG strikte Sparvorgaben zu machen. Damit werden die bestehenden Strukturen zementiert und die unabdingbare Verkehrswende auf unbestimmte Zeit verschoben. Nach unserer Auffassung verdient auch das mittlerweile beschlossene "Sozialticket" seinen Namen nicht. Es ist nicht "sozial" sondern eine Farce, da sich die anspruchsberechtigten Personengruppen das Ticket kaum werden leisten können. Es grenzt aus, weil es Niedrigentlohnte, die keine staatlichen Hilfen erhalten, von vornherein nicht mit einbezieht.

Daher gilt: Über Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit wird zwar viel geredet, die praktischen Handlungen gehen aber in eine andere Richtung. Grund ist nicht, dass es nicht geht, sondern, dass der Wille dazu fehlt. Erleben wir doch gerade in Zeiten der „Finanzkrise“, welche Geldmittel zur Stützung maroder Banken oder für Steuerentlastungen Besserverdienender umgeschichtet oder verfügbar gemacht werden können, wenn dies nur gewünscht ist.

Wir, das Klimaplenum Bremen, laden herzlich ein, am 21. November gemeinsam mit uns den 2. BREMER UMSONSTFAHRTAG zu gestalten. An diesem Tag werden wir in einer Aktion des zivilen Ungehorsams Busse und Bahnen im gesamten Stadtgebiet kostenlos nutzen. Wir wollen anlässlich des „Klimagipfels“ in Kopenhagen klarstellen, dass Klimaschutz möglich ist, wenn er denn gewollt ist. Wir wollen deutlich machen, dass erforderliche Mobilität „bezahlbar“ sein muss – und zwar für Alle!

Ab 11 Uhr: Umsonstfahren im gesamten Stadtgebiet – Treffpunkt Bahnhofsvorplatz
Um 13 Uhr: Kundgebung und Demonstration „Für ein ganz anderes Klima – hier und anderswo“ – Treffpunkt Bahnhofsvorplatz

2. Bremer UMSONSTFAHRTAG am 21. November 2009
Einsteigen und mitmachen!


Neu!

Bus nach Kopenhagen

besser spät als nie: Es gibt nun in Kooperation mit AktivistInnen aus Hamburg einen Bus, der von Bremen Hbf (über Hamburg Hbf) nach Kopenhagen fährt. Los geht's Freitag, den 11.12. um 12 Uhr in Bremen, zurück am Samstag, den 12.12. um 19:30 von Kopenhagen. Der Preis ist mit 25 Euro pro Person (Hin- und Rückfahrt) denkbar günstig. Die Fahrtzeit beträgt mindestens 6 Stunden, wird sich wegen Pausen und möglichen Verzögerungen an der Grenze aber noch verlängern.

Das ist insbesondere eine gute Möglichkeit für die, die länger in Kopenhagen bleiben wollen, aber noch eine Möglichkeit suchen billig hinzukommen. Zugleich könnt ihr auch nur für die Demo fahren und seid Sonntag früh wieder zu Hause. Eine Rückfahrmöglichkeit für diejenigen, die länger bleiben, können wir leider nicht anbieten.

Um ein Ticket zu bekommen, müsst ihr die 25 Euro an das Konto unserer Busgesellschaft überweisen, die übrigens auch relativ pc ist, da sie von ehemaligen Greenpeace-MitarbeiterInnen gegründet wurde. Die Direktüberweisung ist eine recht neue Form. Wenn der Bus nicht zustande kommt, kriegt ihr das Geld zurück.

Bitte beeilt euch mit der Überweisung, weil die Busgesellschaft schnell Zahlen braucht und damit wir abschätzen können, wieviele Leute zusammenkommen!

Kontodaten:
Begünstigter: hejo Deutsche Bus GmbH
Kontonummer: 1130012
Bankleitzahl: 10070124
Bank: Deutsche Bank Berlin
Verwendungszweck: Bus-Nr Z9T1NT
Wenn in dem Feld Verwendungszweck auch eure Handynummer eintragt, bekommt ihr eine persönliche Bestätigung.

Darüber schickt bitte folgende Infos an Bernd Liefke, unseren Mitorganisator aus Hamburg: euren Namen, eure Stadt (Bremen/Hamburg) und eine Angabe, ob ihr auch mit zurückfahren wollt. BerndLiefke@web.de

Wenn ihr darüber hinaus irgendwelche Fragen habt oder noch Autofahrten nach oder von Kopenhagen organisieren wollt, könnt ihr weiterhin an klimaplenum-bremen@gmx.de schreiben.




Außerdem gibt es noch folgendes Angebot des BUND, wenn ihr bis Sonntag bleiben wollt und bereit seid, zum Fahrtantritt nach Hamburg zu fahren:
Wer Lust hat, beim UN-Klimagipfel ein bisschen Druck und Stimmung zu
machen, dem bieten wir die Möglichkeit vom 11. bis 13. Dezember nach
Kopenhagen zu fahren. Es geht am 11. um 17 Uhr am Hamburger ZOB los und
zurück geht es am Sonntag um 13 Uhr. Ihr werdet in Hamburg einen
verantwortlichen Anprechpartner auffinden, der euch einweisen wird. Das
Buskennzeichen ist PLÖ RU 58.

Wer Interesse hat, der meldet sich unter 040/600 387-0 oder mailt an
buero.hamburg@bund.net.

Es sind 58 Plätze verfügbar. Pro Sitzplatz berechnen wir einen
Festpreis von 40€. Das Geld überweist ihr nach Absprache bitte auf das
Geschäftskonto des BUND (Hamburger Sparkasse, Konto 1230 125 948, BLZ
200 505 50) und tragt bei Verwendungszweck "Bus Kopenhagen" ein.

Bitte überweist das Geld bis zum 8. Dezember. Wer sich danach erst
anmeldet oder es nicht geschafft hat, das Geld bis dahin zu überweisen,
der hat immer noch die Möglichkeit das Geld vor Ort beim
Busverantwortlichen zu zahlen.


Mitfahrbörse nach Kopenhagen:
Alle Interessierten, die Mitfahrgelegeheiten suchen oder anzubieten haben, bitte meldet euch per mail beim Klimaplenum (klimaplenum-bremen@gmx.de).
Rückmeldung zu den Angeboten bekommt ihr so schnell wie möglich!

Wichtige Infos zum Klimagipfel in Kopenhagen:
http://www.climate-justice-action.org/
http://www.gegenstromberlin.net/
http://klima.blogsport.de/